Parodontologie

Zahnfleischentzündungen sind neben der Karies die häufigste Erkrankung in der Mundhöhle und Ursache für den Zahnverlust in der zweiten Lebenshälfte.

Das gesunde Zahnfleisch hat einen girlandenförmigen Verlauf. Der gesunde Zahn ist von einer Zahnfleischtasche von 2 – 3 mm umgeben.

Der Zahnhalteapparat (Parodont) ist das funktionelle Befestigungssystem jedes Zahnes. Er besteht aus verschiedenen Stützgeweben, die die Funktion haben, den Zahn im Knochen zu verankern und dabei die Belastungen auf diesen zu übertragen.

Zahnfleischerkrankungen haben oft mehrere Ursachen:

  • mangelnde Mundhygiene Engstand und Fehlstellungen der Zähne
  • kohlenhydratreiche Ernährung (Zucker/Stärke)
  • Rauchen
  • intensiver Alkoholgenuss
  • innere Erkrankungen, z. B. Diabetes, Lebererkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose

Diagnostik


Eine initiale Diagnostik kann eine Fotodokumentation, die Erstellung diverser Indizes (z. B. Plaqueindex, API) und Röntgenaufnahmen beinhalten. Bei den Röntgenaufnahmen wird eine Panoramaaufnahme angefertigt. Von nicht vital reagierenden und wurzelgefüllten sowie nicht auf der Aufnahme ausreichend erkennbaren Zähnen werden Zahnfilme erstellt. Die Röntgendiagnostik gibt Auskunft über Zustand, Form und Beschaffenheit von Zahnhartsubstanz, Alveolenknochen, Desmodontalspalt und Restaurationen.

Nach Erhebung eines Parodontalstatus kann eine zusätzliche spezielle Diagnostik notwendig sein. Heute gibt es im Bereich der Mikrobiologie und Immunologie durch verbesserte Nachweismethoden die Möglichkeit, die klinische Diagnostik zu ergänzen. Diese Verfahren konzentrieren sich auf den Nachweis mutmaßlicher parodontopathogener Bakterien.

Vor Beginn einer Parodontalbehandlung ist eine Befunderhebung des Zahnhalteapparates (Parodontium) nötig. Da die radiologische Bewertung eher einen überprüfenden Charakter hat, sind die Sondierungswerte und die Beurteilung des Parodontiums sichere Parameter für die Diagnostik.

Die Zahnfleischtaschen werden gemessen, die Blutung wird beobachtet. Bei Code 3 und Code 4 wird eine Parodontalbehandlung notwendig.

Technik


Eine Parodontal-Behandlung richtet sich nach Erkrankungsschwere und -dauer.

Der erste Schritt: Die Vorbehandlung

Dient einerseits dem Ausschalten von Störfaktoren, die das Krankheitsbild auslösen oder begünstigen. Dazu gehört die Reinigung der Zähne von harten und weichen Belägen sowie die Beseitigung überstehender Füllungsränder. Begleitend erfolgt die Aufklärung über die individuelle Mundhygiene und ihre Einübung.

Der zweite Schritt: Die Parodontal-Behandlung

Dabei werden die Wurzeloberflächen von Bakterien und anhaftenden Belägen gereinigt und geglättet. Zur Unterstützung der Heilung können Medikamentenschienen, Spüllösungen oder die orale Gabe von Antibiotika eingesetzt werden. Falls der Knochenverlauf ungünstig ist oder die Zahnfleischtaschen sehr tief sind, ist ein chirurgisches Vorgehen erforderlich.

Während der Parodontitisbehandlung können zusätzliche therapeutische Maßnahmen wie Medikamentenschienen, Spüllösungen oder die orale Einnahme von Antibiotika eingesetzt werden.

Der individuelle Befund gibt die Therapie vor.

Geschlossene Kürettage

Die geschlossene Kürettage ist die Standard-Therapie der Parodontitis, die ohne operativen Eingriff verläuft.Parodontologie 1

Sie beinhaltet die intensive Reinigung der Wurzeloberflächen von Bakterien und festen Belägen sowie das Glätten der Wurzeloberflächen unter Einsatz von Hand- und Ultraschallinstrumenten.

Die Beseitigung der bakteriellen Ablagerungen kann auch mit Hilfe des Lasers erfolgen. Die Lasertherapie ermöglicht durch schnelle, zahnsub-stanzschonende und schmerzarme Wirkung die selektive Säuberung der Wurzeloberflächen.

Die Aktivität des Lasers beschränkt sich ausschließlich auf die beschädigten Bereiche. Auf Grund dieser positiven Eigenschaften der Laserstrahlung ist es relativ gefahrlos möglich, den Laser selbst bei Patienten mit Blutungstendenz, Herzschrittmachern oder bei Schwangeren anzuwenden.

Offene Kürettage (Lappenoperation)Parodontologie 2

Im Seitenzahnbereich wird die offene Kürettage bei Furkationsbeteiligung eingesetzt. Dieserchirurgische Eingriff ermöglicht einen direkten Zugang und Sicht zu den parodontalen Schäden und somit die bessere und intensivere Reinigung der Wurzel- und Knochenoberflächen.

Zahnfleischtransplantat

Aus dem Gaumenbereich wird ein Stück Gewebe entnommen und auf dem Defekt fest durch Nähte fixiert. Die Stelle heilt in der Regel komplikationslos ein.

Gingivektomie

Zur Verkleinerung der Zahnfleischtasche wird die Gingivektomie durchgeführt. Das Zahnfleisch wird zur Verkleinerung der Zahnfleisch-tasche operativ abgetragen.

Recall

Für einen dauerhaften Erfolg der Parodontalbehandlung sind sowohl eine regelmäßige Nachsorge mit professionellen Prophylaxemaßnahmen als auch eine systematische, konsequente und intensive häusliche Zahnpflege von ausschlaggebender Bedeutung.

Die Erhaltungstherapie bzw. Recall ist der wichtigste Teil der Parodontalbehandlung.

In den Recall-Sitzungen werden diagnostische und therapeutische Maßnahmen sowie die Professionelle Zahnreinigung, Politur, Fluoridierung, die Reinigung unterhalb des Zahnfleisches und die Rezidivbehandlung durchgeführt.

Da Parodontitis eine chronische Erkrankung des Zahnhalteapparats ist, muss die individuelle Mundhygiene auf den Patienten abgestimmt und überdurchschnittlich intensiv, konsequent und zeitlebens betrieben werden.

Die Nachsorge ist ein wichtiger Abschnitt der Behandlung. Um einen langfristigen Erfolg der Zahnerhaltung zu gewährleisten, sollte der Patient zunächst alle 3 Monate, später alle 6 Monate eine regelmäßige Kontrolle und eine Professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt durchführen lassen.

Am wichtigsten ist aber die eigene systematische und regelmäßige häusliche Pflege.

bild12Elektrische Zahnbürsten können oszillierend rotierend für gut trainierte Patienten oder schallaktiv für untrainierte Patienten sein.

Bei Parodontitis-Patienten ist der Interdentalraum in der Regel erweitert und daher besonders zu beachten und zu behandeln.

Voraussetzung für eine dauerhaft erfolgreiche der Behandlung ist die systematische, regelmäßige und intensive Säuberung des Zwischenraumes. Dazu braucht der Parodontitis-Patient Hilfsmittel wie Zahnseide, Zahnhölzer, Flauschzahnseide und Interdentalbürstchen.


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Liebe Patientinnen und Patienten,

wir sind weiterhin für Sie da und halten unseren Praxisbetrieb bei erhöhten Vorsichtsmaßnahmen aufrecht. Ihre Gesundheit und die Gesundheit unserer Mitarbeiter hat Priorität, daher haben wir unsere strengen Hygiene-Richtlinien um zusätzliche Maßnahmen erweitert, welche laufend aktualisiert werden. Daher bitten wir Sie folgende Verhaltensweisen in der Praxis zu beachten:

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Vielen Dank für Ihre Mithilfe  und Verständnis.

Ihr Praxisteam